Eine Sammlung von kurzen Geschichten, weniger von übernatürlichem als von erotischem Charakter.
Ein bemerkenswertes Buch, das heute vermutlich schnell als Sammlung verquerer Männerphantasien des patriachalischen Fin de Siecle abgetan wird.
Interessant sind m.E. besinders Parallelen und Unterschiede z.B. zu Machens "Impostors".
Ich würde diese kleine Sammlung, von der Rahmenhandlung des Besuchs eines "Haschischklubs" durch den Ich-Erzähler zusammengehalten ebenfalls der Dekandenzliteratur zurechnen.
Hier wird aber, etwas an die französche Literatur der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts erinnernd, das sexuell traumhaft-abgründige ausgelotet, weniger moralisierend-dämonisierend als die viktorianischen Schriftsteller, die aus dieser Richtung Schauer- und Horror-Literatur mitbegründet haben.
Und das in einer Form, die aus einem puritanischen Reflex heraus, die Unterhaltungsliteratur bis heute stark bestimmt.
Die Proponenten der kontinentaleuropäischen Dekadenz aber maßen sich an, Herr über die Ausschweifungen, "Täter" zu sein und verfallen nicht in puritanisch-christlicher Angst vor der Sünde, dem Dämonischen, der Späre des Satanischen.
Es kommt hier nicht zum Horror, es bleibt beim dekadenten Genuss, endet wenn, dann eher im Ekel und um Überdruss.
Folgende Episoden werden erzählt:
Der Haschischklub
Die Rahmenhandlung des Besuchs des Haschischklubs wird aufgebaut.
Die Geliebte des Teufels
Erzählung einer erotischen Phantasie des Verkehrs mit einer Unbekannten, der Reiz geht hier von der Unsichtbarkeit der Sexualpartnerin in der Dunkelheit aus, der den visuellen Raum vollständig für die Phantasie offen lässt.
Eine Nacht des achtzehnten Jahrhunderts
Eine Vision des Ich-Erzählers von einer radikal-sadistischen Origie im Frankreich des Jahres 1768.
Karneval
Eine Erzählung, die ihren Höhepunkt im sexuellen Verkehr mit einer sterbenden, (fast?) toten Frau während des venezianischen Karnevals hat.
Die Sünde wider den Heiligen Geist
Hier geht es um den Versuch einer satanistischen Gruppe, eine Unschuldige zu einer "Todsünde" zu verleiten.
Und das in Spanien einer unbekannten Vergangenheit, aus kalter Berechnung, ohne "Wahnsinn", Drogen oder Spritismus.
Die Botschaft
Der Schmugglersteig