Sonntag, 29. April 2018

Notizen Mai 2018



Jay (John Barrett) McInerney (*1955)

Bright Lights, Big City - "Ein starker Abgang" (1984)

begonnen...eines der Bücher, die in meiner Jugend Furore machten, die ich aber als Modeerscheinung auffasste und mich daher zu lesen weigerte...die ersten Kapitel sprechen mich auch heute nicht an...ich werde mich aber trotzdem weiter mit den Werken der 80er Jahre beschäftigen als Zeugnisse as den letzen Jahre vor der "digitalen Zeitenwende"...mehr McInerney:

Alles ist möglich (Brightness Falls) 1992
Das gute Leben (The Good Life) 2006
Bright, Precious Days 2016


...und parallel begann ich Zola's "Ein feines Haus"...


 Emile Zola (1840 - 1902)


Ein feines Haus , (1882)

Die Geschichte rund um den Aufstieg von Octave Mouret, einer der Hauptfiguren des Romans "Das Paradies der Damen" (1883), in dem er als mittlerweile zu Erfolg und Reichtum gekommen dargestellt wird.
Das Paradies der Damen las ich während meiner Studienzeit, irgendwann zwischen 1991 und 1994 und ich erinnere mich, dass es mich damals wegen seiner Darstellung des Arbeitslebens ebenso faszinierte wie es mich aufgrund seiner bombastischen Langatmigkeit der impressionistischen Bilderflut abstieß.

Auch bei diesem Roman empfinde ich gemischte Gefühle...immer wieder finden sich Stellen mit sehr scharfen Beobachtungen in großartger Darstellung, aber der vermeintliche Naturalismus schweift immer wieder in zu direkte und geradezu plumpe Sozialkritik ab...und gewinnt dabei eher den Geruch einer derben Komödie wie z.B. im Kapitel 6, wenn der beinahe allgegenwärtige Ehebruch im bürgerlichen Haus mit dem spießbürgerlich verlogenem Verbot des Verkehrs des Arbeiters mit seiner angetrauten Ehefrau kontrastiert wird oder im Hochzeitskapitel der unterdrückte Skandal von Valeries Ehebruch mit der geradezu erzwungenen spießbürgelichen Hochzeit...derbe unrealistisch verdichtete Komödie im Sinne einer Sozialkritik - von "Naturalismus" keine Spur - das ist ein dominanter Zug der Kunst des frühen Zwanzigsten Jahrhunderts, zieh sich tw. durch den Expressionismus, besonders aber durch den Neo-Realismus...







Auf der Suche nach der Quelle zu Freuds trefflicher Begriffskreation „Ganglienzellenphantastik“ noch nicht fündig geworden, einem Hinweis dort gefolgt: https://books.google.at/books?id=qajtrhrg5rkC&pg=PA23 
(Wolfgang Mertens, Traum und Traumdeutung, S. 23)


Michael Köhlmeiers Nacherzählung der Griechischen Mythen in x Folgen in der Mediathek des Bayrischen Rundfunks: https://www.br.de/mediathek/podcast/mythen-michael-koehlmeier-erzaehlt-sagen-des-klassischen-altertums/folge-1-orpheus/41519


Katalog zur Serie der „Furias“ im Prado (Tityus, Tantalus, Sisyphus and Ixion):  https://www.museodelprado.es/en/whats-on/exhibition/the-furias-from-titian-to-ribera/5421b042-69b8-4345-8e6f-11ea4ced0823
(Catalogue: The "Furias". From Titian to Ribera
Pages 192
Measures 24 x 28 cm
Binding Paperback
ISBN 978-84-8480-282-2)
Salvator Rosa Paperback – 2010 by Helen Langdon


Eduard von Keyserling – bisher nur seine “Wellen” gelesen – interessante Biographie!


Einen ersten zeichnerischen Einfluss auf mich hatte Meister Sessuh mit seiner unvergleichlichen Tuschmalerei – und vielleicht war er noch vor den dämonischen Zeichnungen Kubins, die ich mit etwa 16 Jahren kennenlernte einer der Gründe, warum ich zu zeichnen begann...speziell der Herbst zeichnet sich durch eine perfekte Komposition aus...während der Winter durch die Felspartie rechts oben einerseits beunruhgend wirkt, gleichzeitig aber eine Verankerung in der vertikalen Achse ud damit Halt bietet – ähnlich wie später Werk von Cezanne oder Delaunay...ein Verspannen in Bildachsen, fast spinnennetzartig, das ich mir in jungen Jahren auch angewöhnte...

"Sesshu (1420‐1506) was a Zen priest in the late period of the Muromachi Period. And he established Japanese ink painting (a kind of sumi-e painting, an art expressing only with the light and shade of black ink). Sesshu learned the ink painting techniques from Shubun(?-?). But hoping for a larger scale picture, he traveled to China. Then he mastered the ink art of the South Sung style and Zhe School, and created his own style."




Zhou Shen (1427 – 1509)

Xia Gui (1180-1230): Streams and Mountains with a Clear Distant View (https://theartstack.com/artist/xia-gui-xia-gui/remote-view-streams-and)






Tenshō Shūbun (天章 周文, died c. 1444–50)




Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)

"Große" Messe No. 17, K. 427 (K. 417a), c-moll 1782-1783)

z.B. https://www.youtube.com/watch?v=97Twh_q8lQs&t=1036s

Kyrie
   01. Kyrie - Andante moderato
Kyrie eleison. Herr, erbarme dich unser.
Christe eleison. Christus, erbarme dich unser.

Kyrie eleison. Herr, erbarme dich unser.

Gloria
   02. Gloria in excelsis Deo - Allegro Vivace
Gloria in excelsis Deo. Ehre sei Gott in der Höhe
Et in terra pax und auf Erden Friede
hominibus bonae voluntatis. den Menschen, die guten Willens sind.

   03. Laudamus te - Allegro aperto
Laudamus te, benedicimus te, Wir loben dich, wir preisen dich,
adoramus te, glorificamus te. wir beten dich an, wir verherrlichen Dich.

   04. Gratias - Adagio
Gratias agimus tibi Dank sagen wir Dir
propter magnam gloriam tuam. ob Deiner großen Herrlichkeit.

   05. Domine Deus -  Allegro moderato
Domine Deus, Rex caelestis, Herr und Gott, König des Himmels,
Deus pater omnipotens. Gott, allmächtigerVater.
Domine fili unigenite, Herr, desVaters eingeborener Sohn,
Jesu Christe. Jesus Christus.
Domine Deus, Agnus Dei, Herr unser Gott, Lamm
Filius Patris. Gottes, Sohn des Vaters.

   06. Qui tollis - Largo
Qui tollis peccata mundi, Der Du hinwegnimmst die Sünden
miserere nobis. der Welt, erbarme Dich unser.
Qui tollis peccata mundi, Der Du hinwegnimmst die Sünden
suscipe deprecationem nostram. der Welt nimm an unser Flehen.
Qui sedes ad dexteram Patris, Der Du sitzest zur Rechten
miserere nobis. desVaters, erbarme dich unser

   07. Quoniam - Allegro
Quoniam tu solus sanctus, Denn Du allein bist heilig,
Tu solus Dominus, Du allein bist der Herr,
Tu solus altissimus: Du allein bist der Höchste

   08. Jesu Christe — Cum Sancto Spiritu - Adagio
Jesu Christe. Jesus Christus.
Cum Sancto Spiritu Mit dem Heiligen Geiste,
in gloria Dei Patris, in der Herrlichkeit Gottes,
Amen. des Vaters. Amen

Credo
   09. Credo in unum Deum
Credo in unum Deum.
Patrem omnipotentem,
factorem caeli et terrae,
visibilium omnium et invisibilium.
Et in unum Dominum
Jesum Christum,
Filium Dei unigenitum.
Et ex Patre natum ante omnia saecula.
Deum de Deo, lumen de lumine,
Deum verum de Deo vero.
Genitum, non factum,
consubstantialem Patri:

per quem omnia facta sunt.
Credo. Qui propter nos homines
et propter nostram salutem

descendit de caelis.

Ich glaube an einen Gott,
den allmächtigenVater,
Schöpfer des Himmels und der Erden,
alles Sichtbaren und Unsichtbaren.
Und an den einen Herrn
Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn.
Er ist von demVater geboren vor allen
Zeiten, Gott von Gott, Licht vom Lichte,
wahrer Gott vom wahren Gott
gezeugt, nicht erschaffen,
gleichen Wesens mit demVater,

durch den alles erschaffen worden ist.
Der für uns Menschen
und um unseres Heils willen

herniederstieg vom Himmel.

   10. Et incarnatus est
Et incarnatus est de Spiritu Sancto
ex Maria Virgine:

et homo factus est.

Und Fleischgestalt annahm
durch den Heiligen Geistaus Maria,

der Jungfrau, und Mensch geworden ist.

Sanctus
   11. Sanctus -  Largo
Sanctus, sanctus, sanctus, Heilig, heilig, heilig, ist der Herr
Dominus Deus Sabaoth. Gott Sabaoth. Voll sind Himmel
 Pleni sunt caeli et terra gloria tua. und Erde von seiner Herrlichkeit.

Benedictus
   12. Benedictus — Allegro comodo
Benedictus, Gebenedeit sei, der da kommt
qui venit in nomine Domini. im Namen des Herrn.


...und Klaviermusik von Debussy - ich wurde vor kurzem gefragt welche Art "klassischer" Musik ich denn eigentlich hören würde und ganz automatisch antwortete ich: "Echte, klassische, Klassik: Mozart - und tw. Komponisten an der Schwelle zur Moderne wie Debussy..."

Claude Debussy (1862 - 1918)

"Bruyères" aus den Préludes, livre II (1913)

z.B. https://www.youtube.com/watch?v=A_g433nawnk 
Préludes, livre II (1913)

z.B. https://www.youtube.com/watch?v=wpnFucT4U_E&t=1547s

1. Brouillards
2. Feuilles mortes
3. La puerta del vino
4. Les fées sont d'esquises danseuses
5. Bruyères
6. Général Lavine - excentric
7. La terrasse des audiences au clair de lune
8. Ondine
9. Hommage à S. Pickwick Esq. P.P.M.P.C
10. Canope
11. Les tierces alternées
12. Feux d'artifice 


Préludes, livre I (1909-10)

z.B. https://www.youtube.com/watch?v=X6BbTo9JaHs&t=1611s
1. Lent et grave (...Danseuses de Delphes, Dancers of Delphi)
2. Modéré (...Voiles, Sails/Veils)
3. Animé (...Le vent dans la plaine, The Wind in the Plain)
4. Modéré (...«Les sons et les parfums tournent dans l'air du soir», "The sounds and fragrances swirl through the evening air")
Très modéré (...Les collines d'Anacapri, The Hills of Anacapri)
6. Triste et lent (...Des pas sur la neige, Footsteps in the Snow)
7. Animé et tumultueux (...Ce qu'a vu le vent d'ouest, What the West Wind has Seen)
8. Très calme et doucement expressif (...La fille aux cheveux de lin, The Girl with the Flaxen Hair)
Modérément animé (...La sérénade interrompue, Interrupted Serenade)
10. Profondément calme (...La cathédrale engloutie, The Submerged Cathedral)
11. Capricieux et léger (...La danse de Puck, Puck's Dance)
12. Modéré (...Minstrels)






































Sonntag, 8. April 2018

Notizen April 2018



weiter Zola's Nana...
im weiteren Verlauf hat mich das Buch dann doch wieder ergriffen...auch, wenn es in seiner gesuchten Darstellung des "Lasters" im Sinne des Neunzehnten Jahrhunderts auf den ersten Blick (speziell die "Männer-verschlingende Bestie") antiquiert erscheinen mag - es gibt wenige Bücher, die auf Macht-Verhältnissen beruhende Relationen zwischen Männern und Frauen so eindeutig darstellen...wohlgemerkt mit dem Ausüben von Macht in beide Richtungen.
Im westlichen Europa schienen derartige Konstellationen seit den Sechziger und Siebziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts überlebt und überwunden, aber seit etwas Dreißig Jahren scheint mir - nicht zuletzt durch die Globalisierung der Geschlechterverhältnisse -immer mehr vom Geist des Neunzehnten Jahrhunderts in unsere Gesellschaft zurückzukehren...und viele Konstellationen dieses alten Buches sind gerade symptomatisch für das Verhältnis von Frau und Mann in unserer Zeit...allerdings spielen gesellschaftliche Tabus heute - ich hätte fast gesagt "eine geringere" - besinne mich aber lieber auf die Bezeichnung "andere" Rolle.


Robert Volkmann (1815 - 1883)

Symphonie Nr. 1 d-Moll op. 44 (1862/63)

z.B. https://www.youtube.com/watch?v=bPoRckvXyQY



Claude Debussy (1862 - 1918)

Estampes (1903)

z.B. Richter in Salzburg 1977: https://www.youtube.com/watch?v=xHJ-XKBzBMk

Weiterer Fokus Klavier:

Pour le piano (1901–02)
Prélude – Sarabande – Toccata
Estampes (1903)
Pagodes – La Soirée dans Grenade – Jardins sous la pluie
D’un cahier d’esquisses (1903)
Masques (1904)
L’Isle Joyeuse (1904)
Images – Livre I (1904)
Reflets dans l’eau – Hommage à Rameau – Mouvement
Images – Livre II (1907)
Cloches à travers les feuilles – Et la lune descend sur le temple qui fut – Poissons d’or
Children’s Corner (1906–08)
Doctor gradus ad parnassum – Jimbo’s lullaby – Serenade for the doll – The snow is dancing – The little shepherd – Golliwogg’s Cakewalk
Hommage à Haydn (1909)
Le petit Nègre (Cakewalk) (1909)
La plus que lente (1910)
Préludes – Livre I (1909–10)

Danseuses de Delphes – Voiles – Le Vent dans la plaine – Les Sons et les parfums tournent dans l’air du soir – Les Collines d’Anacapri – Des pas sur la neige – Ce qu’a vu le vent d’ouest – La Fille aux cheveux de lin – La Sérénade interrompue – La Cathédrale engloutie – La Danse de Puck – Minstrels

Ansonsten verspüre ich plötzlich den Drang, mich mit einem Teil der Literatur meiner Jugendjahre auseinanderzusetzen, den ich damals, im Alter von 15 - 25 Jahren - als wertlose Tagesliteratur vom Rang eines Monatsmagazins - verachtet habe.
(Wie viel davon taucht - speziell in Frankreich, so bei den Beigbeders, den Despentes, den Houellebecqs und auch den Selbsterlebenbeschreibungen eines Guillaume Depardieu...)

So z.B.: Ellis, McIerney, Djian, Copeland, ...amüsant daran ist ,dass all diese "Zeitromane" vor der Zeitwende der digitalisierten Medien & Kommunikation (ca. mit 1995 anzusetzen) entstanden und damit das Fenster in die letzen Jahre dieser vergangenen Epoche darstellen...umso mehr ich darüber nachdenke, desto gravierender erscheint mir diese Zeitwende, die wesentlichen Zäsuren in meinem individuellen Leben parallel läuft:

Mit dem Ende meiner Schulzeit und dem Beginn meiner Studienzeit endet der real existierende Sozialismus und die kapitalistische Weltordnung beginnt die gesamte Welt zu dominieren...
Mit dem Ende meines Studiums, und dem Beginn meines Eintritts in die "Arbeitswelt" (nach anfänglicher Verweigerung) beginnt die genannte Digitalisierung aller Kommunikation und Medien...bezeichnend ist, dass meine Tätigkeit genau in dieses Feld der Digitalisierung unserer Welt fällt...












Baseler Münster