Dienstag, 26. März 2024

Notizen März 2024

Notizen Februar 2024




Philip Milton Roth (1933 - 2018)

The Human Stain (2000)
Nachdem ich von Portnoy und "The Ghostwriter" weniger überzeugt war, bin ich jetzt offensichtlich auf eines der "großen" Bücher Roths gestoßen.
Die Vielschichtigkeit, die Erzählweise, die nicht belehrende Gesellschaftskritik, diese Zeitlosigkeit eines Zeitromans, plakativ und pathetisch ausgedrückt, die Menschlichkeit dieses Werks macht es zu einem der ganz großen Romane der letzten 100 Jahre.


Frédéric Chopin (1810 - 1849)
Die weniger of aufgeführten und von der Kritik nicht so sehr geschätzten Klavierkonzerte Frederic Chopins.
In den Aufnahmen von Krystian Zimerman , z.B. hier:


2. Klavierkonzert f-Moll op. 21 (1830)

1. Satz: Maestoso
2. Satz: Larghetto
3. Satz: Allegro vivace

Dienstag, 20. Februar 2024

Notizen Februar 2024

Notizen Februar 2024




Philip Milton Roth (1933 - 2018)

The Ghost Writer (1979)
Beginnt wieder einmal wie ein Woody Allen Film. Aber gewinnt nach circa 50 Seiten durchaus Fahrt.

Fazit: Offensichtlich keines der "großen" Bücher Roths. Das soll nicht despektierlich klingen, aber beim Lesen gewinnt man den Eindruck, dass Roth diesen Roman zur Selbstbesinnung, fast wie eine Übung, wie eine Studie zu einem Aspekt seines Lebens geschrieben hat.
Wenn man diese Art von Humor mag, dann sind in dem Roman so manche absurd-witzige Ideen zu finden, wie die Phantasie des Ich-Erzählers, er könne seine jüdischen Verwandten und Kritiker, die ihm vorwerfen, wie er über Juden schreibt, damit zu beeindrucken und ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem er Anne Frank heiratet, das Paradebeispiel jüdischen Leidens, die, entgegen der allgemeinen Auffassung, das Konzentrationslager überlebt hat und nach Amerika migriert ist. Tatsächlich handelt es sich aber nicht um Anne Frank, sondern um eine junge Frau, die diese Behauptung zu Unrecht oder sogar aus geistiger Verwirrung, das lässt Roth geschickt offen, aufstellt. Und auch das ist dem Ich-Erzähler offensichtlich bewusst, trotzdem spielt er mit dem Gedanken.
Eine absurd-witzige Idee. 

Als nächsten Roman Roths werde ich mir "Der menschliche Makel" vornehmen, ein bekannteres und vielgelobtes Werk Roths, unter anderem wegen seiner Handlungsaspekte rund um Political Correctness und MeToo Prozesse vermutlich immer noch ungebrochen aktuell.

Gabriele Amorth (1925 - 2016)

An Exorcist Tells His Story (Un esorcista racconta) (1990)
Nun auch das erste Buch von Pater Amorth vorgenommen. Ich hoffe auf mehr erlebnisnahe Unmittelbarkeit.



Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Seit Wochen immer wieder Mozarts Klaviersonaten...aus 1777 bis 1784.
In den Aufnahmen von Mitsuko Uchida, z.B. hier:

1777–78 (Mannheim und Paris)
Sonate Nr. 7 C-Dur KV 309 (284b)
Sonate Nr. 8 D-Dur KV 311 (284c)
Sonate Nr. 9 a-Moll KV 310 (300d) 

1783–84 Wien 
Sonate Nr. 10 C-Dur KV 330 (300h)
Sonate Nr. 11 A-Dur KV 331 (300i)
Sonate Nr. 12 F-Dur KV 332 (300k)
Sonate Nr. 13 B-Dur KV 333 (315c)

Montag, 22. Januar 2024

Notizen Jänner 2024

Notizen Jänner 2024



2023 habe ich folgende Bücher gelesen:

  • Yukio Mishima (1925 - 1970) - Bekenntnisse einer Maske (Kamen no Kokuhaku, 1949)
  • Henning Mankell (1948 - 2015) - Mittsommermord (Steget efter, 1996)
  • Henning Mankell (1948 - 2015) - Die Brandmauer (schwed. Brandvägg, 1998)
  • Haruki Murakami (*1949) - Naokos Lächeln (jap. noruwei no mori, 1987)
  • Kingsley Amis (1922 - 1995) - Girl, 20 (1971), nach wenigen Seiten weggelegt...
  • Anonym (14. Jahrhundert) - Sir Gawain and the Green Knight (Sir Gawayn and þe grene knyʒt, ca. 1375-1400)
  • Francis Clifford (Arthur Leonard Bell Thompson, 1917 – 1975) - The Blind Side (1971)
  • Henning Georg Mankell (1948 - 2015) - Treibsand: Was es heißt, ein Mensch zu sein (Kvicksand, 2014)
  • Thomas Mann (1875 - 1955) - Der Zauberberg (1924)
  • Henning Georg Mankell (1948 - 2015) - Vor dem Frost (Innan frosten, 2002)
  • Augustinus von Hippo / Aurelius Augustinus (354 - 430) - De civitate Dei  (413-426)
  • Muslim ibn al-Haddschādsch (817 oder 821 - 875) - Sahīh Muslim (zw. 820 u. 875)
  • Henry James (1843 - 1916) - The Portrait of a Lady (1881)
  • Yukio Mishima (1925 - 1970) - Der Tempel der Morgendämmerung (Akatsuki no tera, 1970)
  • Friedrich de La Motte Fouqué (1777 - 1843) - Undine (1811)
  • Rudyard Kipling (1865 - 1936) - My Own True Ghost Story (1888)
  • Arthur Machen (1863 - 1947) -  The Great God Pan (1894)
  • Arthur Machen (1863 - 1947) -  The Shining Pyramid (1895)
  • Arthur Machen (1863 - 1947) - The Three Impostors (1895)
  • Algernon Backwood (1869 - 1951)
  • The Glamour of the Snow (1912)
  • The Camp of the Dog (1908)
  • The Transfer (1911)
  • A Victim of Higher Space (1908)
  • A Suspicious Gift (1906)
  • The Wendigo (1910)
  • The Wood of the Dead (1906)
  • William Hope Hodgson (1877 – 1918)
  • Carancki Stories 
  •   The Gateway of the Monster
  •   The House Among the Laurels
  • Edgar Allen Poe (1809 - 1849)
  • The Masque of the Red Death (1842)
  • The Tale Tell Heart (1843)
  • The Fall of the House of Usher (1839)
  • The Black Cat (1843)
  • Berenice (1835)
  • Malcolm Murchie ( ? - ? ) - Stranger at Dusk (1949)
  • Oscar Adolf Hermann Schmitz (1873 - 1931) - Haschisch (1902)
  • Gabriele Amorth (1925 - 2016) - An Exorcist, More Stories (1992)



James Graham Ballard (1930 – 2009)

Cocaine Nights (1996)
Ein weiterer Autor, den ich aufgrund meiner Ressentiments, in diesem Fall gegen den "Skandal" und "Hype" um "Crash" sowie Baudrillards Geschwätz darüber, nie lesen wollte.
Cocaine Nights ist aber tatsächlich ein überaus lesenswertes Buch über Wohlstand, "Gated Communities" soziale Sicherheit, Gewalt & Verbrechen, Drogen, Sex und  Pornographie.
Auch 30 Jahre nach seinem Entstehen hoch aktuell.
Der Roman beginnt wie ein gewöhnlicher Kriminalroman, wird dann aber zu einer Sozialsatire, die dystopisch genannt werden könnte, wäre sie nicht so nah an der Realität...als nächstes werde ich daher auch "Crash" lesen...

Donnerstag, 21. Dezember 2023

Notizen Dezember 2023

Notizen Dezember 2023



Arthur Machen (1863 - 1947)

The Three Impostors (1895)
Ein bemerkenswertes und überaus ungewöhnliches Werk. Vom Grundkonzept könnte es sich um ein einhundert Jahre jüngeres Buch der Postmoderene handeln.
Warum? Weil es letzlich eine Sammlung von Geschichten über "übernatürliche" Vorkommnisse handelt, die aber von den "Impostors" vorgetragen werden und vermutlich so gar nie stattgefunden haben.
Das erkennt der Leser erst später im Verlauf der Erzählung und wird immer wieder dazu gezwungen, diese "Berichte" zu relativieren. 
Am Ende bleibt offen, was "wirklich" stattgefunden haben könnte, wie viel an den Geschichten Erfindung und Täuschung war. Es wird eine Reihe von Geschichten innerhalb von Geschichten erzählt, einige doppelt verschachtelt, mit Geschichten in sich. All diese fragmentarischen Teile sind verbunden, wenn auch, weil aus den Interessen der "Impostors" her bewusst irreführend dargestellt, jeweils falsch und vorläufig, mit der Suche nach einem jungen Mann mit Brille und einer Goldmünze.
Diesen "wirklichen" Hintergrund der Geschichte, der die Rahmenhandlung darstellt, muss der Leser selbst konstruieren und viele Aspekte, viele Details bleiben offen.
Lediglich die vielen Verbindungen zwischen Personen an verschiedenen Orten (v.a. Londons) erscheinen etwas zu konstruiert und unglaubwürdig und sind auch nicht auf Basis der im Hintergrund ablaufenden "Intrige" glaubhaft zu motivieren.
In "Novel of the Black Seal" stellt Machen wieder einmal seine theoretischen Ansichten zu übernatürlichen Erscheinungen dar und an dieser Stelle wird die Erzählung etwas lang(weilig). Hier geht es immer wieder (wie auch in The Great God Pan) um ein etwas altbackenes christliches Konzept der Sünde bzw "des Bösen" auf dem Boden per se moralneutraler heidnischer Bräuche und Riten, die zu Orgien sexueller Natur stilisiert werden. Der Horror, der daraus hervorgehen soll, erscheint heute etwas schwer nachvollziehbar, wo er nicht in der Verletzung der Beteiligten oder gar deren Verschwinden kumuliert.
Diese Konstruktion einer "Horror-Welt", dieses Verankern von "Horror-Stories" in Weltanschauungen und diversen historischen und kulturellen Versatzstücken aus einer Perspektive eines eigentümlichen Spiritismus weist stark auf Lovecraft und seine Epigonen voraus. 
Aber insgesamt: ein faszinierendes kleines Werk, das speziell aufgrund seiner gewollten Vagheit sehr stark (nach-)wirkt.


Oscar Adolf Hermann Schmitz (1873 - 1931)

Haschisch (1902)
Eine Sammlung von kurzen Geschichten, weniger von übernatürlichem als von erotischem Charakter.
Ein bemerkenswertes Buch, das heute vermutlich schnell als Sammlung verquerer Männerphantasien des patriachalischen Fin de Siecle abgetan wird.
Interessant sind m.E. besinders Parallelen und Unterschiede z.B. zu Machens "Impostors".
Ich würde diese kleine Sammlung, von der Rahmenhandlung des Besuchs eines "Haschischklubs" durch den Ich-Erzähler zusammengehalten ebenfalls der Dekandenzliteratur zurechnen.
Hier wird aber, etwas an die französche Literatur der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts erinnernd, das sexuell traumhaft-abgründige ausgelotet, weniger moralisierend-dämonisierend als die viktorianischen Schriftsteller, die aus dieser Richtung Schauer- und Horror-Literatur mitbegründet haben.
Und das in einer Form, die aus einem puritanischen Reflex heraus, die Unterhaltungsliteratur bis heute stark bestimmt.
Die Proponenten der kontinentaleuropäischen Dekadenz aber maßen sich an, Herr über die Ausschweifungen, "Täter" zu sein und verfallen nicht in puritanisch-christlicher Angst vor der Sünde, dem Dämonischen, der Späre des Satanischen.
Es kommt hier nicht zum Horror, es bleibt beim dekadenten Genuss, endet wenn, dann eher im Ekel und um Überdruss.


Folgende Episoden werden erzählt:

Der Haschischklub
   Die Rahmenhandlung des Besuchs des Haschischklubs wird aufgebaut.
Die Geliebte des Teufels
   Erzählung einer erotischen Phantasie des Verkehrs mit einer Unbekannten, der Reiz geht hier von der Unsichtbarkeit der Sexualpartnerin in der Dunkelheit aus, der den visuellen Raum vollständig für die Phantasie offen lässt.
Eine Nacht des achtzehnten Jahrhunderts
   Eine Vision des Ich-Erzählers von einer radikal-sadistischen Origie im Frankreich des Jahres 1768.
Karneval
   Eine Erzählung, die ihren Höhepunkt im sexuellen Verkehr mit einer sterbenden, (fast?) toten Frau während des venezianischen Karnevals hat.
Die Sünde wider den Heiligen Geist
   Hier geht es um den Versuch einer satanistischen Gruppe, eine Unschuldige zu einer "Todsünde" zu verleiten.
   Und das in Spanien einer unbekannten Vergangenheit, aus kalter Berechnung, ohne "Wahnsinn", Drogen oder Spritismus.
Die Botschaft
Der Schmugglersteig


Algernon Blackwood (1869 - 1951)

The Wendigo (1910)
Nicht zu Unrecht eine der bekanntesten Erzählungen Algernon Blackwoods. Trotzdem werden "The Willows" immer meine Lieblingsgeschichte dieses Autors bleiben.

The Wood of the Dead (1906)
Eine der etwas weniger beeindruckenden Geschichten Blackwoods. Wirkt wie eine etwas platte Gespenstergeschichte.
Lediglich der einsame Wanderer und die stimmungsvolle Beschreibung der Natur wird mir in Erinnerung bleiben.


Gabriele Amorth (1925 - 2016)

An Exorcist, More Stories (1992)
Zugegeben wurde meine Erwartungshaltung hier enttäuscht. Erhofft hatte ich mir die Darstellung "Realer Fälle".
Auf den ersten 100 Seiten entfaltet Amorth allerdings eher theoretisch, wo er das Wirken Satans und der Dämonen sieht, und die Beispiele sind u.a. Astrologie, Yoga, Pop (v.a. Rock) Musik und sogar Unterhaltungsromane sowie diverse Fernsehsendungen.
Wenn sich hier jemand durchquält, gelangt man dann endlich zu Darstellungen z.B. von (mehr als?) depressiven Menschen, deren Verhalten sich aus christlicher Sicht "Besessenheit" darstellt und die mit den Mitteln "moderner" Psychologie im Einzelfall nicht zu heilen waren.
Ganz wenige solcher interessanter Fälle von Geisteskrankheit", die über das Konzept der Krankheit hinauszugehen scheinen, verstecken sich in diesem eher langwierigen Buch.
Dort finden sich dann tatsächlich interessante Aspekte, die zu Nachdenken über die sozialen Strukturen der "westlichen" Gesellschaften in "kapitalistischen Demokratien" anregen.


Joseph Haydn (1732 - 1809)

Klavierkonzert Hoboken-Verzeichnis XVIII:3 (1765 ~ 1767)
1. Allegretto
2. Largo cantabile
3. Presto

Instrumentierung mit Klavier: z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=L0YeM6965rs

Freitag, 17. November 2023

Notizen November 2023

Notizen November 2023



Die ersten, dunklen Herbstwochen ganz den übernatürlichen Geschichten der nachromantischen Tradition des neunzehnten Jahrhunderts gewidmet, mit ihrem Höhepunkt um die Jahrhundertwende.  Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dann eher Unterhaltungsindustrie daraus, die mich in der Linie von Lovecraft bis Stephen King gar nicht anspricht.


Arthur Machen (1863 - 1947)

The Great God Pan (1894)
Nach vielen Jahren auf meinem Bücherstapel endlich gelesen. Erfreulich lesenswert, nachdem mir einige andere Geschichten Machens eher belanglos erschienen sind.
Leider hat dieser kurze Roman auch seine unfreiwillig komischen Stellen. So fragt man sich, was denn diese unerträglich dämonischen Praktiken sein können, deren bildliche Darstellungen selbst hartgesottene und an er unmoralischen Halbwelt Londons geeichte Gentlemen um lebenslang um den Schlaf zu bringen im Stande sind.
Lehrreich ist auch, dass sich hier in einer viktorianisch-dekadenten Laune spiegelt, wie sehr in der christlichen Kirche der dem antiken Menschen natürlich erscheinende Kult rund um Pan (dieses Prinzip des Dionysischen, wie Nietzsche es etwa zeitgleich zu Machens Romans zu beschreiben versuchte) zum Mythos vom abgrundtief Bösen werden konnte.


The Shining Pyramid (1895)
Beginnt recht unterhaltsam, verläuft im Schlussteil eher plump spukhaft, und endet belanglos-abrupt.


Algernon Backwood (1869 - 1951)

The Glamour of the Snow (1912)
Eine meiner liebsten Geschichten von Blackwood. Wunderbare Beschreibungen des Wintersportorts, bei der "Verirrung" des Helden musste ich an die Skitour von Hans Castorp in Thomas Manns "Zauberberg" denken.

The Camp of the Dog (1908)
Auch eine großartige Geschichte, lediglich das etwas flache Happy End ist so schal...würde sich für einen Film aus Hollywood eignen.

The Transfer (1911)
Besonders eigentümlich und lesenswert. Da aber arm an äußerlichen Spuk- oder Horror-Motiven von wenigen Lesern geschätzt.

A Victim of Higher Space (1908)
Eher eine "Weird" Story an der Grenze zu Science Fiction. 

A Suspicious Gift (1906)
Die Darstellung der Armut des Hauptakteurs fällt auf, diesmal handelt es sich nicht um einen "Gentleman mit Vermögen"


William Hope Hodgson (1877 – 1918)

Carancki Stories 
 The Gateway of the Monster
 The House Among the Laurels
Teilweise unterhaltsam, verglichen mit Blackwood doch eher stereotyp und flach...vielleicht später wieder zur abendlichen Unterhaltung aufnehmen, aktuell aber lieber Blackwood und Machen...


Edgar Allen Poe (1809 - 1849)

The Mask of the Red Death (1842)
Zuletzt vermutlich 1985 oder 1986 gelesen...

The Tale Tell Heart (1843)
Eine der Geschichten Poes, die aufgrund ihrer Erzählperspektive große Wirkung entwickelt haben.


Malcolm Murchie ( ? - ? )

Stranger at Dusk (1949)
Über diesen Autor sind auf den ersten Versuch im Internet so gut wie keine Informationen zu finden...



Gegen Ende des Monats der Vorsatz wieder einen Burgess Roman (beim zweiten Anlauf) zu lesen:
Anthony Burgess (1809 - 1849)

Time for a Tiger (1956)

Freitag, 20. Oktober 2023

Notizen Oktober 2023

Notizen Oktober 2023



Friedrich de La Motte Fouqué (1777 - 1843)

Undine (1811)
...eine der frühen Versionen der Geschichte einer Meerjungfrau, wie sie uns auch in Andersons Märchen, wenn dort auch weit unschuldiger, begegnet.
Eines der faszinierendsten Werke der Deutschen Romantik, in dem versucht wird auf Basis von Tradiertem, Märchen/Mythen zu erschaffen...die dann im kollektiven Bewusstsein und sogar der Unterhaltungsindustrie der folgenden Jahrhunderte zu prominenten Gestalten wurden, trivialisiert und des Räselhaften beraubt.


Rudyard Kipling (1865 - 1936)

My Own True Ghost Story (1888)
...die eine solche eben genau nicht ist. Das ist der Witz an der Geschichte, der vielen negativen Kritiken entgangen sein dürfte.


Edgar Allen Poe (1809 - 1849)
Zwischendurch, zur Auffrischung; anlässlich der etwas dümmlichen Netflix Serie, zuletzt im Alter von ca. 14, 15 Jahren intensiv und mit Begeisterung gelesen...darum wird Poe für mich ein Leben lang bedeutsam bleiben. 
Davor bestand meine Lektüre nach Phasen in denen ich beinahe nur "Disneys Lustige Taschenbücher" konsumierte und daneben (Trivial-) wissenschaftliche Werke rund um Astronomie, Kosmologie und Raumfahrt verschlang, mir dann beinahe die gesammelten Werke von Karl May und mindestens 50 Kriminalromane von Edgar Wallace vornahm; danach kam die Faszination Kafka und der Beginn der ernsthafteren Beschäftigung mit Literatur.
Dazwischen, sozusagen als Übergang zur "ernsten" Literatur die Schauergeschichten Poes...

The Fall of the House of Usher (1839)
Eine der bekanntesten Kurzgeschichte Poes. Über die literarisch Qualität kann man streiten, aber sie enthält viele Elemente, die in der Grusel-Literatur geradezu kanonisch geworden sind. 


The Masque of the Red Death (1842)
Eher entbehrliche ästhetizierende Schauergeschichte, die ebenso aus der Feder jeglichen phantastischen Schriftstellers des 19. oder frühen 20. Jahrhunderts stammen könnte.


The Black Cat (1843)
Unterschiedet sich etwas durch das zentrale Element des Täters, der als Ich Erzählers sein Verbrechen schildert.


Berenice (1835)
Durchaus bemerkenswert...v.a. da der Erzähler Egaeus teilweise Taten beschreibt, deren er sich nicht (mehr) bewusst ist. Eine Konstellation, die in den "Where-Is-Mind" Erzählungen und Filmen (Wie "Fight Club") des späten 20. Jahrhunderts immer wieder aufgegriffen wurde.
Das Ich ist hier nicht Herr im eigenen Hause, daher in psychoanalytisch bestimmten und postmodernen Denkmustern immer wieder gerne aufgegriffen.


Yukio Mishima (1925 - 1970)

Der Tempel der Morgendämmerung (Akatsuki no tera, 1970)
Ein wirklich bemerkenswerter Roman, zum ersten Teil kann man festhalten, dass es sich um sehr handlungsarme Seiten handelt, die viel mehr den Charakter eines hauptsächlich beschreibenden Reiseberichts (durch Teile Thailands und Indiens) mit spirituellen Überlegungen rund um Hinduismus, Buddhismus und Zen-Buddhismus haben - höchst interessant aus dem Blickwinkel Mishimas umrissen.
Da Mishima und sein Abarbeiten am Verlust seiner kulturellen Identität mit dem Untergang Japans im Mittelpunkt steht auch heute hoch-aktuell.


Henry James (1843 - 1916)

The Portrait of a Lady (1881)
Nach mehrwöchiger Unterbrechung fortgesetzt.

Dienstag, 26. September 2023

Notizen September 2023

Notizen September 2023




Yukio Mishima (1925 - 1970)

Der Tempel der Morgendämmerung (Akatsuki no tera, 1970)
Begonnen. An Mishima ist der erfreuliche Aspekt, dass allgemein keinerlei Konsens gefunden werden konnte, wie dieser Schriftsteller einzuordnen ist, wie mit seinen Werken umzugehen ist. Genialer Künstler, inakzeptabler Nationalist, gewaltbereiter Faschist, selbstzerstörerischer Poseur, Aktionist, gespreizter Popstar, ... schön, in solche Fällen muss man tatsächlich die  Bücher eines Schriftstellers selbst lesen...


Henry James (1843 - 1916)

The Portrait of a Lady (1881)
Fazit, ungefähr in der Mitte des Romans: Die Dialoge, speziell, die zwischen Isabel und Ralph, Isabel und Warburton, vor allem aber die komischen Wortefechte zwischen Ralph und Henrietta Stackpole sind unerreicht...