Montag, 15. Oktober 2018


Notizen Oktober 2018



Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776 - 1822)


Die Elixiere des Teufels (1815/16)

Eines der Bücher, das ich in den vergangenen 30 Jahren mehrmals zu lesen begonnen habe - aber nie über die ersten Kapitel hinausgekommen bin.
Nun als Hörbuch in der wunderbaren Lesung von Peter Matic erneut begonnen und daher die etwas schleppend beginnenden Kapitel zu Anfang des Romans "überstanden"...danach sehr unterhaltsam, voll von wunderbaren Passagen und interessanten Bemerkungen z.B. zur Spielsucht oder zur "Galanterie":

"...ich fühle nur zu lebhaft, daß es nicht sowohl die Gefahr ist, durch bedeutenden Verlust in die übelste Lage zu geraten, welche dieses Spiel so verderblich macht, sondern vielmehr die Kühnheit, geradezu wie in offener Fehde es mit der geheimen Macht aufzunehmen, die aus dem Dunkel glänzend hervortritt und uns wie ein verführerisches Trugbild in eine Region verlockt, in der sie uns höhnend ergreift und zermalmt. Eben dieser Kampf mit jener Macht scheint das anziehende Wagestück zu sein, das der Mensch, seiner Kraft kindisch vertrauend, so gern unternimmt und das er, einmal begonnen, beständig, ja noch im Todeskampfe den Sieg hoffend, nicht mehr lassen kann. Daher kommt meines Bedünkens die wahnsinnige Leidenschaft der Pharospieler und die innere Zerrüttung des Geistes, die der bloße Geldverlust nicht nach sich zu ziehen vermag und die sie zerstört."

"[Galanterie]...ist die sonderbare Gabe, über nichts mit bedeutenden Worten zu schwatzen und so den Weibern ein gewisses Wohlbehagen zu erregen, von dem, wie es entstanden, sie sich selbst nicht Rechenschaft geben können. Daß diese höhere und eigentliche Galanterie sich nicht mit plumpen Schmeicheleien abgeben kann, fließt aus dem Gesagten, wiewohl in jenem interessanten Geschwätz, das wie ein Hymnus der Angebeteten erklingt, eben das gänzliche Eingehen in ihr Innerstes liegt, so daß ihr eignes Selbst ihnen klar zu werden scheint und sie sich in dem Reflex ihres eignen Ichs mit Wohlgefallen spiegeln."




Am Ende ließ mich das Werk dann doch mit zwiespältigen Gefühlen zurück...als Ganzes irgendwie "unstimmig", in Passagen geradezu langwierig - und teilweise von faszinierenden Traumsequenzen, scharfsinnigen Beobachtungen und überaus schönen Abschnitten.
Das Übersinnliche, die Schauerromantik kommt dann doch immer wieder etwas direkt und plump daher...




Bruder und Schwester Lenobel (2018)

wieder zurückgelegt...


Prosper Mérimée (1803 - 1870)

La Double Méprise (1833)


Eine großartige Erzählung - scharfsinnig, zynisch - von einem für diese Epoche außergewöhnlichen psychologischen Realismus. 



Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)

Messe in h-Moll BWV 232 (1749)


z.B.: Gardiner 2015: https://www.youtube.com/watch?v=m7obnfrlP0s


Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)

Missa Solemnis op. 123 (1823)


z.B. Karajan 1958: https://www.youtube.com/watch?v=3u1EduLH7L8



Giovanni Battista Pergolesi (1710 - 1736)
 

Adriano in Siria  (1734)
 

z.B. : auf Youtube:
1. Akt: https://www.youtube.com/watch?v=mlVxOibO9zw
2. Akt: https://www.youtube.com/watch?v=b8XochVhxyU
3. Akt: https://www.youtube.com/watch?v=FnIE-Fy8x64

Mir ist kein Libretto bekannt, das mehr Opern zugrundeliegt als dieses Libretto von Metastasio (1698 - 1782):

    1732: Antonio Caldara
    1733: Geminiano Giacomelli
    1734: Giovanni Battista Pergolesi, Adriano in Siria
    1734: Pietro Giuseppe Sandoni
    1735: Francesco Maria Veracini (adaptation of the libretto by Angelo Cori)
    1735: Riccardo Broschi
    1736: Egidio Duni
    1737: Giovanni Battista Ferrandini
    1737: José de Nebra, Adriano en Siria o Más gloria es triunfar de sí
    1737: Giovanni Porta
    1739: Giovanni Alberto Ristori
    1740: Baldassare Galuppi
    1740: Michele Caballone
    1740: Giovanni Battista Lampugnani
    1740: Antonio Giai
    1745: Giovanni Verocai, Die getreue Emirena Parthische Prinzeßin
    1745: Carl Heinrich Graun, Artabanus
    1746: Girolamo Abos
    1746: Paolo Scalabrini
    1747: Gaetano Latilla
    1747-48: Vincenzo Legrenzio Ciampi
    1750: Ignazio Fiorillo
    1750: Giovan Battista Pescetti
    1750: Antonio Gaetano Pampani
    1751: Andrea Adolfati
    1752: Giuseppe Scarlatti
    1752: Johann Adolph Hasse
    1752: Davide Perez
    1753: Michelangelo Valentini
    1753: Giuseppe Scolari
    1754: Nicola Conforto
    1755: Andrea Bernasconi
    1756: Rinaldo di Capua
    1757: Francesco Uttini
    1757: Francesco Brusa
    1758: Giovanni Battista Borghi
    1758: Baldassare Galuppi (second version)
    1760: Antonio Maria Mazzoni
    1762: Johann Gottfried Schwanenberger
    1762: Giuseppe Colla
    1763: Gregorio Sciroli
    1764: Marian Wimmer
    1765: Pietro Alessandro Guglielmi
    1765: Johann Christian Bach
    1768: Ignaz Holzbauer
    1768: Hieronymus Mango
    1769: Gian Francesco de Majo
    1769: Carlo Monza
    1770: Antonio Sacchini
    1770: Antonio Tozzi
    1773: Giacomo Insanguine
    1775: Gaetano Monti
    1776: Josef Mysliveček, Adriano in Siria
    1777: Pasquale Anfossi
    1778: Giuseppe Sarti
    1779: Felice Alessandri
    1781: Giacomo Rust
    1782: Luigi Cherubini
    1788: Jakob Friedrich Gauss, Hadrian in Syrien
    1789: Sebastiano Nasolini
    1798: Simon Mayr
    1799: Étienne Méhul, Adrien, libretto by François-Benoît Hoffman adapted from Metastasio
    1807: Joseph Weigl, Kaiser Hadrian
    1811: Vincento Migliorucci
    1813: Marcos Portugal
    1815: Giuseppe Farinelli
    1821: Pietro Airoldi
    1828: Saverio Mercadante





Seit Wochen trage ich die Idee zu einem Bild "Maria Magdalena triumphiert über Belphegor" in mir.
Daher habe ich mich u.a. mit folgenden Werken beschäftigt:

Compendium Maleficarum / Francesco Maria Guazzo (1608)

De operatione daemonum / Michael Psellos (~1050)

Pseudomaonarchia Daemonum / Johann Weyer (1577)

Testament des Salomon / apokryph (4. Jhdt)