Samstag, 15. Oktober 2022

Notizen Oktober 2022

Notizen Oktober 2022 


Henning Mankell
 (1948 - 2015) 

Die Falsche Fährte (1995)

Und wieder ein Wallander Krimi. Es scheint, als entstünde bei mir hier eine Sucht und ich werde alle 10 Bände lesen.
Die Falsche Fährte ist - chronologisch in der Wallander Serie betrachtet - der bisher beste Kriminal-Roman, wenn man Spannung und "klassische" Elemente der Kriminal-Literatur in Betracht zieht.



Eduard von Keyserling
 (1855 - 1918) 

Beate und Mareile (1903)

Begonnen...wird Keyserling heute noch gelesen? Die zwischengeschlechtlichen Verhältnisse von Adeligen zur Jahrhundertwende.
Die impressionistischen Bildfetzen sind interessant und bemerkenswert, ich wüsste von keinem impressionstischen Roman, den ich gelesen hätte...Rainer Maria Rilkes Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge habe ich gänzlich anders in Erinnerung...die Stimmung ist fast schnitzlerisch, Keyserlings Hauptfigur "Günther erinnert manchmal an Anatol...





Henning Mankell (1948 - 2015) 

Die Fünfte Frau (1996)
Ich gebe zu, es ist zu einer Art Sucht geworden. Ich muss diese Serie komplett lesen, damit ich mich in Ruhe wieder anderer Literatur zuwenden kann.
Aber "Die Fünfte Frau" ist definitiv noch besser als alle vorangegangenen Wallander Romane, auch wenn es sich beinahe um so etwas wie eine Variation zum vorangegangenen Buch "Die Falsche Fährte" handelt.
Wenn man der Kritik glauben will, dann dürfte sich die Qualität bis zum Mittsommermord weiter steigern und dann abfallen.
Themen rund um Cyber-Terrorismus wie in "Die Brandmauer" von geisteswissenschaftlich orientierten Schriftstellern abgehandelt, wirken oft eher hilflos oder sogar unfreiwillig komisch, aufgrund ihrer Ahnungslosigkeit (wie Thomas Pynchons "Bleeding Edge")...in dieser Hinsicht bin ich gespannt, wie Wallander dieses Thema "meistert".
Und mit besonderem Interesse sehe ich dem traurigen Abschluss der Serie mit "Der Feind im Schatten" entgegen...so sehr, dass ich diesen Endpunkt aus Ungeduld vielleicht vorziehen und als nächstes Buch lesen werde...


Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) 
Und weitere Variationen für Klavier von Mozart...Mozart in Essenz, sozusagen...

12 Variationen in C-Dur über "Je suis Lindor", K.354/299a (1778)

Mozarts Besuch in Frankreich im Jahr 1778 führte zu diesem Es-Dur-Satz von Klaviervariationen, einem Werk, dessen Ausgangspunkt Antoine-Laurent Baudrons Der Barbier von Sevilla war. Es enthielt eine lebhafte Nummer, aus der "Je suis Lindor" (Ich bin Lindor), das zweite Couplet des Liedes, stammt.
Mozarts Werk ist ziemlich umfangreich, wenn auch leicht, und präsentiert eine Reihe farbenfroher Variationen in einem Stück, das weit über 15 Minuten dauert. Das Lindor-Thema ist lebendig und lebhaft in seiner temperamentvollen Eleganz und unbeschwerten Verspieltheit. Die erste Variation löst sich in ihren geschäftigen Sechzehnteln nicht von dieser Stimmung, die darauffolgende Variante hingegen ist humorvoll und etwas schroff, vor allem wegen ihrer laufenden Bassbegleitung. Die dritte Variation zeigt eine kindliche Unschuld in der Verzierung der oberen Register, während die vierte eine leicht ängstliche Art und die fünfte einen herzlichen, jovialen Charakter ausstrahlt. Die sechste Variation behält die gleiche Art von Stimmung bei, aber die folgende Variante ist voller Farbe und schillernder Schrift. Der achte ist großartig und stattlich und wird gegen Ende sogar ernst. Die neunte ist jedoch ernster und präsentiert eine langsame, dunkle Version des Themas mit einigen verspielten Momenten, die die lange Strecke der Düsternis nicht überholen können. Die 10. und 11. Variation stellen den Sinn für Spiel und Leichtigkeit wieder her, während die langsame 12. zu einer träumerischen Art zurückkehrt. Eine Wiederholung des Themas schließt dieses entzückende Werk ab.
(Beschreibung von Robert Cummings)