Montag, 12. Oktober 2020

Notizen Oktober 2020

Notizen Oktober 2020




Arthur Machen (Arthur Llewellyn Jones(1863 – 1947)) 


The White People (1904) 
Eine der zahlreichen Geschichten, die am Übergang aus der Decadance zur "Horror-Literatur" im Dunstkreis esoterischer Geheimorden und deren Fixierung auf magische Praktiken um die Wende zum Zwanzigsten Jahrhundert entstanden sind und heute noch unter dem Gesichtspunkt gelesen werden, Lovecraft beeinflusst zu haben...die Einleitung enthält jedenfalls einen anregende Diskussion über Sünde, das Böse und das Hauptkapitel den nicht unoriginellen Versuch das Abdriften in "die Welt des Magischen" aus der Innenperspektive eines Kindes darzustellen.


Zadie Smith (*1975)

London NW (2012) 
Durch Zufall bin ich wieder auf dieses Buch gestoßen...obwohl ich aktuell kein spezielles Interesse an dem Themenkreis hatte, zieht Smith' Erzählweise in den Bann.
Diese nicht urteilende, nicht beurteilende Vorführung ihrer Charaktere, so distanziert, aber trotzdem mit so viel Interesse, fast Empathie ohne schales Mitleid - "Erzählen" im besten Sinne - zieht mich immer wieder bei Autoren wie Dostojewski, Gide, du Gard oder in neuerer Zeit bei O'Hagan so an.
Allerdings bemerkt man bei Smith deutlich, wo die eigenen Erfahrungen liegen, ihre Stärke liegt dort, wo sie diese in der Zeichnug ihrer Figuren einbringen kann. Insofern ist die Schilderung Natalies am überzeugensten, Leah ergibt noch deutlches Bild, die männlichen Figuren wie Feix Cooper und speziell Nathan Bogle flachen dann sehr stark ins Schablonenhafe ab.
Trotzdem ein mehr als lesenswertes Buch.