Sonntag, 16. November 2025

Notizen November 2025

Notizen November 2025




Zelda Fitzgerald (1900 - 1948)

Sace me the Waltz (1932)
Begonnen, liest sich recht unterhaltsam, an manchen Stellen wirkt die Darstellung verwirrt...















Ansonsten vermischte Beschäftigung mit dem "Filioque" Problem der christlichen Theologie, dort u.a.:

Augustinus: De Trinitate, XV, 17, 29–31, Originaltext: https://www.newadvent.org/fathers/130115.htm ; vgl. auch ders., Confessiones, XIII, 11.
und:
De Trinitate, VI, 5, 7 (Thema „Spiritus sanctus est amor Patris et Filii“)

Basilius von Cäsarea: 
Basilius von Caesarea (Βασιλεῖος Basileĩos, Aussprache im 4. Jahrhundert: /βasiˈliːos/, * um 330 in Caesarea, Kappadokien; † 1. Januar 379 ebenda) war als Asket, Bischof und Theologe
Epistula 38, 4–5, Originaltext: https://www.newadvent.org/fathers/3202038.htm 

Gregor von Nazianz: Oratio 31
(Gregor von Nazianz, auch Gregorius von Nazianzus, (* um 329 in Arianzos bei Nazianz [östlich von Aksaray] in Kappadokien; † 25. Januar 390 ebenda), war Bischof von Sasima (heute das Titularbistum Sasima) in Kappadokien, dem heutigen Çavdarlı, kurzzeitig Metropolit von Konstantinopel und mit Basilius dem Großen und dessen Bruder Gregor von Nyssa einer der drei kappadokischen Väter

Photios I.:
( Geboren zwischen 810 und 820 in Konstantinopel; † 6. Februar 893 war 858–867 und 878–886 Patriarch von Konstantinopel)
Mystagogia Spiritus Sancti, Kap. 29–31, Originaltext in Engl. Übersetzung: https://de.scribd.com/document/813802410/The-Mystagogy-of-the-Holy-Spirit-Saint-Photios-1987-Holy-Cross-Orthodox-Press-9780317614152-3b26bddb3e83c982f2f3bf4188839e59-Anna-s

Ad Photios siehe auch  Johannes XI. Bekkos,
(Patriarch von Konstantinopel (1275–1282)) : https://theunionistinitiative.wordpress.com/2024/06/06/the-refutation-of-photius/ 


Augustinus: De Trinitate, XV, 17, Übersetzung:
27. Wir haben nun hinreichend über den Vater und den Sohn gesprochen, soweit es uns möglich war, dies durch dieses Glas und in diesem Rätsel zu sehen. Nun müssen wir vom Heiligen Geist sprechen, soweit es uns durch Gottes Gabe erlaubt ist, Ihn zu erkennen. Und der Heilige Geist ist nach der Heiligen Schrift weder allein vom Vater, noch allein vom Sohn, sondern von beiden; und er weist uns auf eine gegenseitige Liebe hin, mit der sich Vater und Sohn wechselseitig lieben.

Die Sprache des Wortes Gottes jedoch, um uns zu prüfen, veranlasst, dass wir uns besonders eifrig den Dingen zuwenden, die nicht offen auf der Oberfläche liegen, sondern in verborgenen Tiefen erforscht und daraus erschlossen werden müssen. Deshalb sagt die Schrift nicht: Der Heilige Geist ist Liebe. Hätte sie dies gesagt, wäre ein großer Teil dieser Untersuchung überflüssig geworden. Sie sagt vielmehr: Gott ist Liebe, sodass ungewiss bleibt und noch zu erforschen ist, ob Gott der Vater Liebe ist, oder Gott der Sohn, oder Gott der Heilige Geist, oder ob die Dreifaltigkeit selbst, die Gott ist, Liebe ist.

Wir sagen dies nicht, weil Liebe selbst eine Substanz wäre, die des Namens Gott würdig ist, sondern weil sie ein Geschenk Gottes ist, wie es heißt: „Du bist meine Geduld“. Dies wird nicht gesagt, weil unsere Geduld Gottes Substanz sei, sondern weil Er sie uns selbst gibt; wie anderswo gelesen wird: „Denn von Ihm ist meine Geduld“. Der Sprachgebrauch in der Schrift widerlegt diese Interpretation ausreichend: Du bist meine Geduld ist vom gleichen Typus wie Du, Herr, bist meine Hoffnung und Der Herr, mein Gott, ist meine Barmherzigkeit, und viele ähnliche Texte. Es heißt nicht: „O Herr, meine Liebe“, oder „Du bist meine Liebe“, oder „Gott, meine Liebe“, sondern: Gott ist Liebe, so wie auch gesagt wird: Gott ist Geist. Wer dies nicht erkennt, muss Verständnis vom Herrn erbitten, nicht eine Erklärung von uns; denn klarer können wir es nicht sagen.

28. Gott ist also Liebe; die Frage bleibt, ob der Vater, der Sohn, der Heilige Geist oder die Dreifaltigkeit selbst Liebe ist – denn die Dreifaltigkeit sind nicht drei Götter, sondern ein Gott. Ich habe bereits oben in diesem Buch dargelegt, dass die Dreifaltigkeit, die Gott ist, nicht so verstanden werden darf, dass der Vater das Gedächtnis aller drei sei, der Sohn das Verständnis aller drei und der Heilige Geist die Liebe aller drei; als ob der Vater weder selbst verstehen noch lieben würde, der Sohn aber für Ihn verstünde, und der Heilige Geist für Ihn liebe, während Er selbst nur für sich und für die anderen erinnere; oder dass der Sohn weder erinnere noch liebe, sondern der Vater für Ihn erinnere und der Heilige Geist für Ihn liebe, während er selbst nur für sich und für die anderen verstehe; oder dass der Heilige Geist weder erinnere noch verstehe, sondern Vater und Sohn für Ihn wirkten, während Er selbst nur liebe.

Sondern vielmehr ist es so, dass sowohl alle als auch jede Person alle drei Eigenschaften in ihrer eigenen Natur hat. Und diese Dinge unterscheiden sich in ihnen nicht wie bei uns Gedächtnis, Verständnis und Liebe; sondern sie bilden eine Einheit, die allem entspricht, wie die Weisheit selbst, und ist so in der Natur jeder Person enthalten, dass der, der sie besitzt, ist, was er besitzt, als unveränderliche und einfache Substanz. Wenn dies verstanden wird, und soweit es uns gewährt ist, in so großen Dingen zu sehen oder zu vermuten, sehe ich keinen Grund, warum sowohl der Vater, der Sohn als auch der Heilige Geist nicht Liebe genannt werden sollten – und alle zusammen eine Liebe –, ebenso wie sowohl Vater, Sohn und Heiliger Geist Weisheit genannt werden, und alle zusammen nicht drei, sondern eine Weisheit sind. Denn so sind sowohl der Vater Gott, der Sohn Gott, und der Heilige Geist Gott, und alle drei zusammen ein Gott.

29. Und doch ist es kein Zufall, dass in dieser Dreifaltigkeit der Sohn allein Wort Gottes genannt wird, und der Heilige Geist allein Gabe Gottes, und Gott der Vater allein der ist, aus dem das Wort hervorgeht und aus dem der Heilige Geist hauptsächlich ausgeht. Ich sage hauptsächlich, weil wir auch finden, dass der Heilige Geist vom Sohn ausgeht. Aber der Vater gab Ihm dies ebenfalls nicht als einem bereits bestehenden, der es noch nicht besaß, sondern alles, was Er dem eingeborenen Wort gab, gab Er durch dessen Zeugung. So zeugte Er Ihn, dass das gemeinsame Geschenk auch von Ihm ausgehe und der Heilige Geist der Geist beider sei. Diese Unterscheidung der untrennbaren Dreifaltigkeit ist also nicht beiläufig hinzunehmen, sondern sorgfältig zu bedenken. Daher wurde das Wort Gottes besonders auch die Weisheit Gottes genannt, obwohl sowohl der Vater als auch der Heilige Geist Weisheit sind.

Wenn also einer der drei besonders Liebe genannt werden soll, was wäre passender als der Heilige Geist? Nämlich dass in dieser einfachen und höchsten Natur Substanz nicht etwas anderes sei als Liebe, sondern dass Substanz selbst Liebe sei und Liebe selbst Substanz, sei es im Vater, im Sohn oder im Heiligen Geist; und doch wird der Heilige Geist besonders Liebe genannt.

30. Wie manchmal alle Äußerungen des Alten Testaments in der Heiligen Schrift zusammen unter dem Namen Gesetz verstanden werden. So zitiert der Apostel einen Text aus dem Propheten Jesaja: „Mit verschiedenen Zungen und mit verschiedenen Lippen will ich zu diesem Volk sprechen“, und setzt hinzu: Es steht geschrieben im Gesetz. Und der Herr selbst sagt: „Es steht geschrieben in ihrem Gesetz: Sie hassten mich ohne Ursache“, wobei dies im Psalm gelesen wird. Manchmal wird das, was Mose gegeben hat, besonders das Gesetz genannt, z. B.: „Das Gesetz und die Propheten waren bis Johannes“ und „An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten“.

Hier wird das Gesetz besonders genannt, das vom Berg Sinai stammt. Auch die Psalmen werden unter dem Namen der Propheten verstanden; und doch sagt der Heiland an anderer Stelle: „Alles muss erfüllt werden, was im Gesetz, in den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht.“ Hier sollte der Name der Propheten so verstanden werden, dass die Psalmen nicht eingeschlossen sind. Deshalb wird das Gesetz mit den Propheten und den Psalmen zusammen allgemein Gesetz genannt, und das Gesetz, das Mose gegeben wurde, wird besonders so genannt. Ebenso werden die Propheten gemeinsam mit den Psalmen genannt, und auch besonders, ohne die Psalmen. Viele weitere Beispiele könnten gezeigt werden, um zu lehren, dass viele Namen von Dingen sowohl allgemein als auch besonders auf bestimmte Dinge angewendet werden, wenn nicht eine lange Ausführung vermieden werden sollte. Ich habe dies so ausführlich gesagt, damit niemand denkt, es sei daher unpassend, den Heiligen Geist Liebe zu nennen, weil sowohl Gott der Vater als auch Gott der Sohn Liebe genannt werden können.

31. Wie wir also das einzige Wort Gottes besonders Weisheit nennen, obwohl allgemein sowohl der Heilige Geist als auch der Vater selbst Weisheit ist, so wird der Heilige Geist besonders Liebe genannt, obwohl allgemein sowohl der Vater als auch der Sohn Liebe sind. Das Wort Gottes, d. h. der eingeborene Sohn Gottes, wird ausdrücklich Weisheit Gottes genannt durch den Apostel, wo er sagt: „Christus, die Kraft Gottes und die Weisheit Gottes.“

Wo aber der Heilige Geist Liebe genannt wird, ergibt sich aus genauer Untersuchung der Worte des Apostels Johannes, der nach den Worten „Geliebte, lasst uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott“ fortfährt: „Wer liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, erkennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.“ Hier hat er also die Liebe, von der er sagt, sie sei aus Gott, Gott genannt; daher ist Gott, der von Gott ist, Liebe.

Da sowohl der Sohn von Gott dem Vater geboren ist, als auch der Heilige Geist von Gott dem Vater ausgeht, muss gefragt werden, welcher von beiden hier als die Liebe zu denken ist, die Gott ist. Denn der Vater allein ist so Gott, dass er nicht von Gott ist; und daher ist die Liebe, die so Gott ist, dass sie von Gott ist, entweder der Sohn oder der Heilige Geist.

Wenn der Apostel später die Liebe Gottes erwähnt, nicht die, durch die wir Ihn lieben, sondern die, durch die Er uns geliebt hat und Seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat, und uns auffordert, einander zu lieben, damit Gott in uns bleibe – weil er Gott Liebe genannt hatte –, fügt er sofort hinzu: „Daran erkennen wir, dass wir in Ihm wohnen und Er in uns, weil Er uns von Seinem Geist gegeben hat.“

So macht uns der Heilige Geist, von dem Er uns gegeben hat, teilhaftig an Gott und bewirkt, dass Gott in uns wohnt; dies vollbringt die Liebe. Deshalb ist Er der Gott, der Liebe ist. Kurz darauf, nachdem Johannes dasselbe wiederholt und gesagt hat: „Gott ist Liebe“, fügt er hinzu: „Wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm“, woraus sich ergibt, dass Gott in uns wohnt, weil Er uns Seinen Geist gegeben hat.

Daher ist der Heilige Geist, der vom Vater ausgeht, wenn er dem Menschen gegeben wird, die Flamme, die ihn zur Liebe Gottes und des Nächsten entzündet, und Er selbst ist Liebe. Denn der Mensch kann Gott nicht lieben, außer aus Gott; und deshalb sagt Johannes kurz darauf: „Lasst uns Ihn lieben, weil Er uns zuerst geliebt hat.“ Auch der Apostel Paulus sagt: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“


Basilius von Cäsarea: Epistula 38, Übersetzung:
4. Nun erscheint mir der richtige Weg, unsere Untersuchung zu leiten, folgendermaßen: Wir sagen, dass alles Gute, das uns durch Gottes Vorsehung widerfährt, eine Wirkung der Gnade ist, die in uns alles bewirkt, wie der Apostel sagt: „Aber alle diese wirken ein und derselbe Geist, der jedem das Seine zuteilt, wie er will“ (1. Korinther 12,11). Wenn wir fragen, ob der Zufluss der Güter, der so den Heiligen zukommt, allein vom Heiligen Geist ausgeht, werden wir andererseits durch die Schrift zu dem Glauben geführt, dass der Ursprung und die Ursache der Güter, die in uns durch den Heiligen Geist wirken, der eingeborene Gott ist; denn die Heilige Schrift lehrt uns, dass alles durch Ihn geschaffen wurde (Johannes 1,3) und in Ihm besteht (Kolosser 1,17).

Wenn wir zu dieser Auffassung erhoben werden, werden wir wiederum, geleitet durch die göttliche Inspiration, gelehrt, dass durch diese Kraft alles aus dem Nichtsein ins Sein gebracht wird, jedoch nicht durch diese Kraft unter Ausschluss jeglicher Ursprungskraft. Andererseits gibt es eine gewisse Kraft, die ohne Erzeugung und ohne Ursprung besteht und die Ursache aller Ursachen ist. Denn der Sohn, durch den alle Dinge sind, und mit dem der Heilige Geist untrennbar verbunden ist, ist vom Vater. Denn es ist unmöglich, den Sohn zu erfassen, wenn man nicht zuvor durch den Geist erleuchtet wurde.

Da nun der Heilige Geist, von dem alle Versorgung des Guten für die Schöpfung ausgeht, dem Sohn zugeordnet und mit Ihm untrennbar erfasst ist, und Seine Existenz am Vater als Ursache befestigt ist, von dem Er auch ausgeht, besitzt Er dieses Merkmal Seiner besonderen hypostatischen Natur: Er wird nach dem Sohn und zusammen mit dem Sohn erkannt und hat Sein Dasein vom Vater. Der Sohn, der den Geist vom Vater durch sich selbst und mit sich selbst hervorgehen lässt, allein leuchtend und einzig durch die Einzeugung aus dem Ungezeugten, teilt, soweit es die besonderen Merkmale betrifft, nichts mit dem Vater oder dem Heiligen Geist. Er allein wird durch die genannten Zeichen erkannt.

Aber Gott, der über allem ist, hat allein als besonderes Kennzeichen Seiner eigenen Hypostase, dass Er Vater ist und Seine Hypostase aus keiner Ursache ableitet; und durch dieses Merkmal wird Er eigentümlich erkannt. Deshalb behaupten wir in der Gemeinschaft der Substanz, dass es kein gegenseitiges Annähern oder Austauschen dieser Kennzeichen innerhalb der Dreifaltigkeit gibt, wodurch die besondere Eigenart der in der Glaubenslehre überlieferten Personen dargestellt wird, von denen jede durch ihre eigenen Merkmale deutlich erkannt wird.

Daher wird gemäß der genannten Zeichen der Unterschied der Hypostasen offenbar; während im Hinblick auf das Unendliche, Unbegreifliche, Unerschaffene, Unbegrenzte und ähnliche Eigenschaften keine Veränderung in der lebensspendenden Natur besteht, das heißt in der Natur von Vater, Sohn und Heiligem Geist, sondern in ihnen eine unauflösbare und fortdauernde Gemeinschaft sichtbar ist. Und anhand derselben Überlegungen, durch die ein nachdenklicher Schüler die Größe einer der in der Heiligen Dreifaltigkeit geglaubten Personen erkennen kann, wird er ohne Abweichung fortfahren.

Wer die Herrlichkeit in Vater, Sohn und Heiligem Geist betrachtet, erkennt zugleich kein leeres Intervall, durch das er zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist reisen könnte, denn es ist nichts zwischen ihnen eingefügt; auch jenseits der göttlichen Natur gibt es nichts, das so existiert, dass es diese Natur durch Einfügung fremder Materie teilen könnte. Es gibt auch kein Vakuum ohne Dasein, das die Kontinuität der göttlichen Essenz unterbrechen könnte. Wer den Vater wahrnimmt, und zwar an sich selbst, hat zugleich geistige Wahrnehmung des Sohnes; und wer den Sohn empfängt, trennt ihn nicht vom Geist, sondern drückt, in der Reihenfolge der Ordnung und der Einheit der Natur, den in ihm selbst vermischten Glauben an die drei zugleich aus.

Wer allein den Geist erwähnt, umfasst auch in diesem Bekenntnis den, von dem Er der Geist ist. Und da der Geist Christi und Gottes ist, wie Paulus sagt, zieht, wie derjenige, der ein Ende einer Kette ergreift, das andere zu sich, so wer den Geist ergreift, wie der Prophet sagt, durch Ihn zugleich den Sohn und den Vater. Und wer den Sohn empfängt, hält Ihn auf beiden Seiten, der Sohn zieht den Vater auf der einen und Seinen Geist auf der anderen Seite zu ihm. Denn wer ewig im Vater existiert, kann niemals vom Vater getrennt werden, noch kann der, der alles durch den Geist wirkt, je von Seinem Geist getrennt werden. Ebenso empfängt der, der den Vater annimmt, zugleich Sohn und Geist; denn es ist unmöglich, eine Trennung zu denken, sodass der Sohn vom Vater oder der Geist vom Sohn losgelöst wäre.

Doch die Gemeinschaft und Unterscheidung, die in ihnen erfasst werden, sind in gewisser Weise unaussprechlich und unbegreiflich; die Kontinuität der Natur wird nie durch die Unterscheidung der Hypostasen zerrissen, noch werden die Merkmale der besonderen Unterscheidung in der Wesensgemeinschaft vermischt. Wundert euch also nicht, wenn ich dasselbe Ding sowohl verbunden als auch getrennt beschreibe und, wie in einem Rätsel, von einer neuen und seltsamen verbundenen Trennung und getrennten Verbindung spreche. Tatsächlich kann jeder, der sich mit einem offenen und unvoreingenommenen Geist einem wahrnehmbaren Gegenstand nähert, ähnliche Zustände in den Sinnesobjekten selbst finden.

5. Empfange jedoch, was ich sage, bestenfalls als ein Zeichen und Spiegelbild der Wahrheit; nicht als die Wahrheit selbst. Denn es ist nicht möglich, dass es eine vollständige Übereinstimmung gibt zwischen dem, was in den Zeichen gesehen wird, und den Objekten, auf die sich der Gebrauch dieser Zeichen bezieht.

Warum sage ich dann, dass eine Analogie des Getrennten und des Vereinten in sinnlich wahrnehmbaren Objekten zu finden ist? Ihr habt schon einmal, im Frühling, die Helligkeit des Bogens in der Wolke gesehen; ich meine den Bogen, der in unserer Alltagssprache Iris genannt wird und von Fachkundigen so beschrieben wird, dass er entsteht, wenn eine bestimmte Feuchtigkeit mit der Luft vermischt wird und die Kraft der Winde das Dichte und Feuchte im Dampf, nachdem er wolkig geworden ist, in Regen überführt.

Der Bogen wird folgendermaßen gebildet: Wenn der Sonnenstrahl, nachdem er schräg den dichten und verdunkelten Teil der Wolkenformation durchquert hat, direkt seine Kugel auf eine Wolke wirft, wird das Licht von dem Feuchten und Glänzenden zurückgeworfen, und es entsteht ein Biegen und Zurückkehren des Lichts auf sich selbst. Denn flammenartige Lichtblitze sind so beschaffen, dass sie, wenn sie auf eine glatte Fläche treffen, auf sich selbst gebrochen werden; und die Form der Sonne, die durch den Strahl auf dem feuchten und glatten Teil der Luft entsteht, ist rund.

Die notwendige Folge ist daher, dass die Luft neben der Wolke durch die Strahlkraft entsprechend der Form der Sonnenscheibe markiert wird. Diese Strahlkraft ist zugleich kontinuierlich und geteilt. Sie ist vielfarbig; sie hat viele Formen; sie ist unmerklich in die vielfarbigen, hellen Töne ihrer Färbung getaucht, so dass wir die Kombination der Farben mit bloßem Auge kaum unterscheiden können. Kein Raum, der die Farben mischt oder trennt, ist zu erkennen – weder zwischen Blau und Flammenfarbe, noch zwischen Flammenfarbe und Rot, noch zwischen Rot und Bernstein. Denn alle Strahlen, die gleichzeitig gesehen werden, strahlen weit, und während sie keine Zeichen ihrer gegenseitigen Verbindung zeigen, können sie nicht geprüft werden, sodass es unmöglich ist, die Grenzen des flammenfarbenen oder des smaragdgrünen Lichtteils zu bestimmen oder den Punkt, an dem jeder beginnt, bevor er in seiner Herrlichkeit erscheint.

So wie wir im Zeichen die Farbunterschiede deutlich unterscheiden und dennoch keinen Abstand zwischen ihnen wahrnehmen können, so sollt ihr in gleicher Weise über die göttlichen Dogmen nachdenken: Die besonderen Eigenschaften der Hypostasen blitzen wie die Farben im Regenbogen auf jedem der Personen, von denen wir glauben, dass sie in der Heiligen Dreifaltigkeit existieren; doch hinsichtlich der eigentlichen Natur kann kein Unterschied zwischen ihnen gedacht werden, die besonderen Merkmale leuchten in der Wesensgemeinschaft auf jedem von ihnen.

Selbst in unserem Beispiel war die Essenz, die den vielfarbigen Glanz aussandte und vom Sonnenstrahl gebrochen wurde, eine einzige Essenz; es ist die Farbe des Phänomens, die vielförmig erscheint. Mein Argument lehrt uns somit, selbst anhand der sichtbaren Schöpfung, uns nicht durch schwierige Punkte der Lehre beunruhigen zu lassen, wenn wir auf schwer lösbare Fragen stoßen und beim Gedanken, das Vorgeschlagene anzunehmen, unser Verstand zu schwanken beginnt.

Bezüglich sichtbarer Objekte scheint die Erfahrung der Kausaltheorie überlegen; und ebenso ist in Angelegenheiten, die alles Wissen übersteigen, das Erfassen durch Argumente der Glaubensgewissheit unterlegen, die uns zugleich die Unterscheidung der Hypostase und die Einheit der Essenz lehrt. Da unsere Betrachtung sowohl das Gemeinsame als auch das Besondere in der Heiligen Dreifaltigkeit umfasst, ist das Gemeinsame als die Essenz zu verstehen; die Hypostase hingegen als das jeweilige besondere Kennzeichen.

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